KiS Veranstaltung
Schwarzach (cm). Am vergangenen Freitag war es endlich so weit. KiS – Kultur in Schwarzach wagte sich erstmals auf neues Terrain – und zwar mit einem Rock-Abend in der Kult-Disco A 3. Die beiden Live-Bands „THANATEROS“ und „The True Brew“ zogen die ca. 100 Gäste unterschiedlichen Alters von Beginn an in ihren Bann und somit kann dieser Versuch des Kulturvereins durchaus als voller Erfolg gewertet werden.
Nach zehnjährigem Dornröschenschlaf sind THANATEROS, seit kurzem mit neuer Besetzung, neuem Sound und einem neuem Album zurück. Schon die erste Singleauskopplung „The Lost King“ zeigte, was man von THANATEROS erwarten darf: eingängige Geigenmelodien, treibende Beats, kraftvolle Gitarren und mitreißende Refrains – vereint in einem stimmigen Soundgewand. Und das alles war auf der Schwarzacher Bühne auch wirklich live geboten! Den Auftakt bildete passenderweise der Song „Everything starts…“ und „Wait for me“. Weiter ging es mit „Falling Away“, „Pilgrim“, „Graken“, „Shine“, „From the Pain“, „Calling Llyr“, „In Time“, “Chaos Rising”, “Black Tide”, “When Words Collide”, “The Lost King” und “Dirty Old Town”.
Die Liedtexte von THANATEROS sind meist sehr tiefgründig wie uns Band-Leader Richter Ben über den Song „Shine“ berichtet. „Shine“ ist sicherlich der positivste Song auf dem Album „INSOMNIA“ – ich dachte mir einfach, dass ich ja nicht nur dunkel-düstere Texte schreiben kann… Nein, im Ernst: Hinter „Shine“ steckt durchaus die Botschaft den Glauben an einen selbst nicht zu verlieren. In unserer Leistungsgesellschaft darf man ja leider keinerlei Schwächen zeigen, ansonsten geht man unter, wird „aussortiert“, bzw. ausgenutzt und runtergemacht. Oft bleibt einem da keine andere Wahl als sich hinter einer „alles ist super“-Maske, einem aufgesetzten Lächeln zu verstecken. Und dabei fühlt man sich immer mehr allein, verloren und hilflos. Es ist verdammt schwer weiter zu kämpfen und voran zu gehen. Da helfen einem dann auch die unzähligen noch so gut gemeinten Facebook-Plattitüden und Kalenderweisheiten nicht weiter – ganz im Gegenteil. Letztendlich kann man nur versuchen die Kraft in sich selbst zu entdecken und eben den Glauben nicht zu verlieren, dass es weitergeht und besser wird. Und von dieser Hoffnung handelt „Shine“, so Ben Richter.
Die zweite Band des Rock-Abends war „THE TRUE BREW“. „THE TRUE BREW“ – das sind Zvonimir Pervan (Gesang), Michael Reiß (Gitarre), Michael „Eumel“ Aumer (Keyboards), Andreas Gmeinwieser (Schlagzeug) und Rainer Sobek (Bass). Die fünf Musiker kennen sich teils sehr lange und spielten oder spielen in verschiedenen Konstellationen schon miteinander. Und irgendwann kam bei ihnen einfach die Lust auf, genau in dieser Besetzung fest als Band zusammen zu spielen. Songs waren bei THE TRUE BREW reichlich vorhanden, in der Schublade oder im Kopf des Bassisten Rainer Sobek.
Vor ca. einem Jahr hat die Band ihr Album „NOW“ herausgebracht. Stilistisch bewegen sie sich zwischen 70er-Vintage-Rock („Got The Choice“, AC/DC-affinen Anschiebern („Not Too Old For That“) und zu Herzen gehendem Blues („Damned, It’s Me“). Natürlich fehlen auch die Balladen nicht, „Should Have Tried Harder“ etwa dürfte auch dem standhaftesten Hardrocker das Herz erweichen.
Etwas abseits der Rock-Norm bewegen sich der folkige Pub-Schunkler „Skye“ mit Mandoline und Akkordeon und der schwer groovende Funkrocker „B.I.M.P.“ mit fetten Bläsern und einem Gitarre/Hammondorgel-Duell im Soloteil. Außerdem enthalten: eine Neuauflage des gnadenlosen „Real Rock’n’Roller“, das Zvonimir Pervan und Rainer Sobek schon in den 1980ern mit ihrer damaligen Band, den fast legendären Eclipse Of The Sun, in die Konzertsäle abfeuerten.Wann wäre denn der passende Zeitpunkt, um den guten alten Hardrock’n’Blues der späten 1970er und frühen 1980er aufleben zu lassen? THE TRUE BREW geben die Antwort –„NOW!“.