Aktuelles aus dem Gemeindegeschehen
In der vergangenen Woche fanden die Bürgerversammlungen in Markt Schwarzach für die Bereiche Albertsried im Gasthaus Hartl in Weißenberg und Schwarzach im Schloßcafe Muggenthaler in Schwarzach statt.
Im ersten Teil der kurzen Bürgerversammlungen stellte sich der neue Geschäftsstellenleiter der Verwaltungsgemeinschaft Schwarzach, Herr Andreas Ranker vor und berichtete in einem Rückblick über die vergangenen Ereignisse und Statistiken in der Verwaltung. Der Markt Schwarzach hat zum 30.06.2021 eine Einwohnerzahl von 2.921 Einwohnern, die Zahl der Zu- und Wegzüge bewegt sich bei etwa 170 jährlich. Es gab 31 Geburten, 15 Eheschließungen, 34 Sterbefälle, 9 Ehescheidungen und 32 Kirchenaustritte in der Gemeinde. 43 Gewerbe wurden neu angemeldet und 18 Gewerbe abgemeldet. Die Einwohnerzahl in der gesamten Verwaltungsgemeinschaft beträgt 8.166. Ebenso wurde von den Einsatzzahlen der Feuerwehren durch den Geschäftsstellenleiter berichtet. In einem längeren Vortrag ging er zudem auf die aktuelle Personalsituation und die aktuelle Aufgabenverteilung für die einzelnen Mitarbeiter im Rathaus ein. Im Anschluss daran berichtete der Bürgermeister über die Situation des Haushaltes und blickte sowohl zurück als auch nach vorne.
Der Haushalt erfuhr wieder eine Steigerung und betrug in 2022 ein Volumen von ca. 11,4 Mio. Die Schlüsselzuweisungen belaufen sich auf 1 Mio. in diesem Jahr, die Kreisumlage auf 1,42 Mio. Der Schuldenstand hat eine Höhe von 2,4 Mio. EUR und befindet sich damit etwa auf dem Niveau aus 2012, wo dieser bei 2,2 Mio. EUR lag. In diesem Jahr kann ca. 1 Mio. an Investitionsvolumen im Vermögenshaushalt vorgefunden werden. Die wesentlichen Einnahmen stellen die Gewerbesteuer mit einer Höhe von 780.000 EUR, was ein neuer Höchststand sei, sowie der Einkommenssteueranteil in Höhe von 1,7 Mio. EUR dar, so Bürgermeister Edbauer. In seinem Rückblick ging der Bürgermeister unter anderem auf die Gebührensteigerungen bei Wasser und Abwasser ein und griff nochmals die im Rahmen breiter Aufklärung vorgebrachten Gründe auf, die zur notwendigen Erhöhung der Wasser- und Abwasserpreise führten. Er stellte nicht in Aussicht, dass diese sich in den kommenden Jahren wesentlich in eine günstige Richtung entwickeln werden können. Hinsichtlich der geschaffenen Infrastruktur ging er auf die in der vergangenen Zeit vorgenommenen Anschaffungen für die Feuerwehr Schwarzach mit dem TLF 3000 sowie die Tragkraftspritze für die Feuerwehr Albertsried ein. Auch werden immer Gelder für Feuerwehrführerscheine durch den Gemeinderat genehmigt, da immer weniger Mitglieder der aktiven Feuerwehr im Besitz eines Lastwagen-Führerscheins seien. Die größte Baumaßnahme stellte mit knapp über einer Mio. Kostenvolumen der Bau der Versorgungsleitung für die Sicherung der Wasserversorgung in trockenen Perioden von Perasdorf nach Hinterdegenberg dar, welche nun kurz vor der Inbetriebnahme steht. Es konnten wieder verschiedene Baugebiete erschlossen werden bzw. befinden sich derzeit in der Erschließung, wie etwa die Verlängerung der Hartwigstraße oder das Baugebiet in der Kreuzstraße. Im Freibad konnte man sich von der Notwendigkeit der Verwendung von Chlorgas abwenden und hat die Wasseraufbereitung nun auf ein Granulat umgestellt. Weiter wurden verschiedene Bauleitplanungen, wie etwa das künftige Baugebiet Schäfflerstraße im vergangenen Jahr durchgeführt. Hinsichtlich Freizeit und Kultur war das vergangene Jahr ein frustrierendes Jahr, so der Bürgermeister.
Weiter ging Edbauer dann auf die künftigen Projekte und Investitionen ein und stellte zu Beginn dieser zunächst die Situation hinsichtlich der Ukraine-Kriegsflüchtlinge dar. Mit Stand am Tage der Bürgerversammlungen befanden sich 26 Flüchtlinge aus der Ukraine in Schwarzach. Sehr lobend hob er das extrem hohe Engagement und Opfer von Zeit durch den Flüchtlingskoordinator Rudi Mahlmeister sowie die eifrige Spendensammlerin Anita Wallner hervor. In diesem Jahr ist hinsichtlich der Infrastruktur bereits an Aufträgen vergeben, die Asphaltierung der Straße An der Reisachmühle mit der Feinschicht, die Anschaffung eines Lkws für den Bauhof sowie die Einstellung einer zusätzlichen Kraft im Bauhof. Der Auftrag für eine Sanierung der Rosengasse konnte bereits im Gemeinderat zugestimmt werden, so dass man in den nächsten Jahren die Sanierung der Rosengasse angehen wird. Im neuen Friedhof wird eine weitere Urnenwand für Zweiernischen geschaffen. Es müssen wieder Wasseranschlüsse im Außenbereich erstellt werden. Größte Investition in 2022 stellte laut dem Bürgermeister der Erwerb des Raiffeisenareals dar, welches für die Zukunft benötigt wird. Ein weiteres großes Thema ist die derzeitige Erschöpfung der Kapazität in der Kindertagesstätte St. Martin, die trotz der vor wenigen Jahren erst stattgefundenen Errichtung der Erweiterung bzw. des Anbaus bereits wieder an ihrer Kapazitätsgrenze ist. Vorübergehend muss hierzu eine Containerlösung geschaffen werden. Mittelfristig ist jedoch eine massive Erweiterung erforderlich, da insbesondere auch die Zahl der Kinder unter 3 Jahren immer stärker zunimmt. Es soll auf dem Feld unterhalb der Klinik das neue Baugebiet Klinikfeld ausgewiesen werden, dort soll auch ein Seniorenheim mit ca. 60 Zimmern entstehen. Es ist geplant, eine Nahwärmeversorgung in diesem Bereich aufzubauen. Der Breitbandausbau für eine Erschließung fast aller Gebäude in Schwarzach mit Glasfaser wurde auf den Weg gebracht und beträgt bis 2027 voraussichtlich Gesamtkosten von mindestens 7 Mio. EUR bei 90-prozentiger Förderung. Die Mittelschule, so der Bericht des Bürgermeisters hat mit immer weiter sinkenden Schülerzahlen zu kämpfen, da insbesondere die politischen Vorgaben, wie etwa der Besuch der Wirtschaftsschule ab der 5. Klasse bzw. in früheren Jahren der Besuch der Realschule ab der 5. Klasse für die Schülerzahlen an der Mittelschule keinesfalls förderlich seien. Weiter berichtete der Bürgermeister noch über andere anstehende Projekte wie etwa der Neubau eines Vereinsheimes für den Sportverein oder verschiedene Bauleitplanungen beispielsweise für einen Trauerwald. Abschließend konnte der Bürgermeister in seinem Ausblick seine Freude ausdrücken, dass man in diesem Jahr endlich wieder ein Volksfest und verschiedene Vereinsjubiläen wie etwa diejenigen der Feuerwehr oder des Schützenvereins abhalten könne.
In seinen Schlussworten bezeichnete er die Arbeit mit der Verwaltung und mit dem Gemeinderat im Moment als sehr konstruktiv und sehr sachbezogen. Seitens anwesender Bürger wurden unter anderem Fragen zur Erweiterung der Kindertagesstätte gestellt und die verstärkte Lärmsituation Samstag Nachts bei Betrieb der Diskothek in der Ortsmitte angesprochen.